Jaber Jehad Badwan, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Am 25. Juni 2025 spielen wir mit unserem Duo Cello & Gitarre beim diesjährigen Romanischen Sommer in Köln. Das Musikfestival in den romanischen Kirchen Kölns findet dieses Jahr unter dem Titel „Frieden“ statt. Unser Programm in St. Cäcilien / Museum Schnütgen wird sich musikalisch mit dem ewigen Traum vom Frieden befassen. Von diesem Frieden träumen in diesem Moment Millionen von Menschen. Menschen die unter grausamsten Kämpfen, Folter, Hunger, Flucht und Entbehrung leiden müssen. Die schlimmsten Schauplätze sind sicher in der Ukraine, im Nahen Osten, im Sudan und im Kongo. Aber die traurige Liste ist viel länger und so viel mehr Kriegsschauplätze haben schon längst unser Aufmerksamkeitsfeld verlassen.

Uns persönlich lassen seit Monaten nicht mehr die Bilder aus dem Gaza-Streifen los. Die Grausamkeit mit der dort Krieg geführt und Hunger als Waffe eingesetzt wird, ist erbarmungslos und hat nach offiziellen Angaben des UNO-Hilfswerks UNRWA aktuell 55.637 palästinensische Todesopfer und 129.880 palästinensische Verletzte gefordert. Darunter zehntausende Kinder,  Frauen, junge Menschen die ein Leben vor sich hatten. Die Hilfslieferungen durch die UNRWA werden seit Monaten von der israelischen Regierung blockiert. Die zwei Millionen Menschen dort leiden in einem unvorstellbaren Maß an Durst, Hunger, fehlender medizinischer Versorgung, Gewalt und Vertreibung.
Hier der offizielle Bericht des UN- Hilfswerks für Palästina zur aktuellen Situation. Nüchtern, sachlich mit allen belegten Fakten:
https://www.unrwa.org/resources/reports/unrwa-situation-report-176-situation-gaza-strip-and-west-bank-including-east-jerusalem

Der Krieg in Nahost eskaliert immer mehr und mit den Angriffen auf den Iran ist nun die volle mediale Aufmerksamkeit auf diesen anderen Kriegschauplatz gelenkt. Doch der Hunger und das Sterben in Gaza gehen weiter. 

Viele Musikerinnen und Musiker engagieren sich gerade auf fantastische Weise für mehr Aufmerksamkeit auf Gaza. Sie fordern Menschlichkeit, ein Ende der Gewalt, Freiheit und Frieden für alle Völker und Nationen im Nahen Osten. Allen Menschen, ganz gleich ob isrealischen, palästinensischen, syrischen, iraneischen, kurdischen … allen steht doch ein gleiches, friedliches und freies Leben zu! Dabei lehrt uns die Geschichte, dass noch niemals mit Waffengewalt ein dauerhafter Friede gegründet wurde. Nur wer sich gegenseitig als Mensch mit gleichen Rechten und gleicher Würde anerkennt, wer sich die Hand reicht und den langen Weg der Versöhnung geht, der wird Frieden erreichen!

Mit Flashmobs in Berlin und Aachen, wird gerade für diese Menschlichkeit auf den Straßen musiziert. Unter dem Stichwort „Musik für Menschlichkeit“ sind die aktuellen Aktionen auf Facebook oder Instagram schnell zu finden.

In Köln findet jeden Freitag ab 18:30 ein „Marching Concert“ statt, ein „March for Liberation“. Los geht es am Hans-Böcḱler-Platz, bis Neptunplatz oder Bürgerzentrum Ehrenfeld. Organisiert wird die Friedensdemonstration von den Cologne Artists for Ceasefire.

Hinter den Flashmobs steht u.a. auch Michael Barenboim, Konzertmeister des West-Eastern Divan Orchestra. Er engagiert sich mit aller Kraft für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinenser.
Auf seiner Webseite finden sich viele gute und wichtige Beiträge von ihm:
https://www.michaelbarenboim.com/public-speaking/

Das West-Eastern Divan Orchestra: seit über 25-Jahren spielen hier junge israelische und arabische Musikerinnen und Musiker zusammen. Gegründet von Daniel Barneboim und Edward W. Said ist dieses Orchestra ein leuchtendes Beispiel für das friedliche Miteinander mit Hilfe der Musik:
https://west-eastern-divan.org/
 
Schnelle Meinungen ohne klares Hintergrundwissen, manipulierte oder einfach nur tendentiöse  Nachrichten, Staats-Propaganda und gegenseitige Schuldzuweisungen der Kriegsparteien führen  dazu, dass wirkliche Umstände fast vollkommen verwischt werden und den Menschen nicht klar ist, was tatsächlich vor Ort geschieht und welche Interessen, Personen und Mächte diese Kriege vorantreiben. In einer solchen Situation sind sachliche, ausführliche und gut recherchierte Beiträge von größter Wichtgkeit. Einige Beiträge führen wir hier an und laden ein, sich die Zeit zu nehmen und in Ruhe zu lesen, hinterfragen, kritisch zu sein und sich eine eigene Meinung zu bilden:

Ein wichtiges Interview von Daniel Gerlach, Nahost-Experte und Herausgeber des Nahost-Fachmagazins „zenith“ ist auf der ZDF-Webseite zu lesen:
https://www.zdfheute.de/politik/ausland/gaza-israel-nahost-gerlach-100.html

Das Fachmagazin „zenith“ bietet viele ausführliche und sehr seriös recherchierte Artikel zur Situation in Gaza und Nahost und der gesamten arabischen Welt:
https://magazin.zenith.me/de

Auch „Le Monde diplomatique“  hat eine gute Sammlung an Hintergrundwissen in seiner neusten Ausgabe – auch auf Deutsch – zusammengetragen:
Gaza – das lange Versagen des Westens
https://monde-diplomatique.de/artikel/!6089754

Die Podcasts von „jung & naiv“ wollen wir auch empfehlen. Hier wird in ausführlichen Gesprächen mit wichtigen Personen aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft diskutiert. Mit einer Klarheit und Tiefe die deutlich macht, wie sehr die Ereignisse in dieser Welt miteinander verzahnt sind. Und wie nur ein ganz grundlegendes Umsteuern zu einer fairen Welt für alle Menschen führen kann. 
https://www.jungundnaiv.de/

Und schließlich zum Spenden und Unterstützen:

Medico International, die 1968 gegründete Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Frankfurt bemüht sich um Nothilfe in Gaza, trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse:
https://www.medico.de/projekte/israelpalaestina

In Israel setzt sich die NGO „Standing Together“ mit aller Kraft für ein friedvolles Miteinander ein. Für ein Ende des Krieges und für Verständigung und Frieden zwischen Israelis und Palästinensern:
https://www.standing-together.org/en/about-en